2008: "Mariazellerplatzl" Burgau

Maria, Gottesmutter, Mutter mit Kind. Das göttliche Kind im Arm, eingewickelt, hilflos, angewiesen auf die Liebe seiner irdischen Mutter und seines irdischen Vaters. Noch nicht am Schoß sitzend mit der Geste des Herrschers.

Du selbst ein junges jüdisches Mädchen, geheimnisvoll schwanger, beinahe vom Verlobten verlassen. Von Angst und Zweifel erfüllt, aber letztlich vom Vertrauen in Gottes Güte getragen, bereit Dich einzulassen. Als einfache Maria, als werdende Mutter. Dann die Niederkunft im Stall. In der Kälte einer Wüstennacht, ohne Hilfe, weit weg von unserer Weihnachtsidylle. Gott wird Mensch. Später dann die Zeiten des Aufruhrs. Dein Sohn verkündet das Gottesreich. Er stellt die Welt auf den Kopf, nein, er richtet sie auf, nennt sich Sohn Gottes und wird gekreuzigt.

Auch diesen Weg gehst du mit, trägst Du mit, leidest Du mit.

Eigentlich weit weg vom souveränen jungfräulichen Bild der Himmelskönigin, das wir heute in uns tragen. Eher das Bild einer Frau, der das Leben ordentlich nahe geht, ins Fleisch schneidet. Einschnitte statt Himmelskrone. Du bist eine von uns. Wir sind Deine Kinder.

Am dritten Tag ist das Grab leer, der Engel verkündet uns, daß Jesus lebt. Das Gottesreich bricht an und ruft uns alle zur Nachfolge.

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